Chronik

Am 23.8.1988 fand die Gründungsversammlung der Kleingartensparte Bördegarten IV statt, am 25.08.1988 fand die Gründungsversammlung der Kleingartensparte Bördegarten III statt, der Termin für die Gründungsversammlung der Kleingartensparte Bördegarten V ist nicht nachgewiesen. Dies war die Geburtsstunde des späteren Kleingärtnervereins "Sonnenbraut" e.V. Noch im Jahre 1988 wurde von den Spartenvorständen vorgeschlagen, einen gemeinsamen Verein zu bilden, da alle Baumaßnahmen sowie die Vergabe der Parzellen so besser zu koordinieren waren. Alle 3 Gartensparten wurden hauptsächlich von den Großbetrieben MAW Magdeburg, SKET Magdeburg sowie SKL und Dimitroffwerk getragen, und dort vorliegende Anmeldungen zur Pachtung eines Kleingartens berücksichtigt. Dies hatte auch seinen Sinn in dem Umstand, dass viele der zukünftigen Kleingärtner in Neu-Olvenstedt oder Neustädter Feld wohnten.

Eitragungsurkunde VereinsregisterDie Eintragung des Vereins "Sonnenbraut" e.V. erfolgte am 16. Juli 1990 unter der Nummer 301 im Vereinsregister beim Kreisgericht Magdeburg.

Der Verein Bördegarten II Sparte 4 wurde am 27. Juni 1990 im Vereinsregister registriert.

Der Verein Bördegarten II Sparte 5 wurde am 6. August 1990 im Vereinsregister eingetragen.

Durch Vereinbahrungen und Verträge sowie Beschlüsse der Mitgliederversammlungen wurde 1990 aus den 3 Vereinen ein Verein. Der Name "Sonnenbraut" war zu diesem Zeitpunkt bereits gefunden und die beiden anderen Vereine haben sich dann mit Mehrheitsbeschlüssen in den Mitgliederversammlungen dem Verein "Sonnenbraut" e.V. angeschlossen.

Die erste gemeinsame Satzung wurde am 12.Juni 1990 von der Mitgliederversammlung beschlossen.

98 Gründungsmitglieder sind 2009 noch Pächter, bei allen anderen Parzellen haben bereits ein oder mehrere Wechsel stattgefunden.

Am 13.12.1990 erklärte der Kleingärtnerverein "Sonnenbraut" e.V. die Mitgliedschaft im Stadtverband der Garten-und Siedlerfreunde Magdeburg e.V. ( heute Verband der Gartenfreunde Magdeburg e.V.)

In Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt der Ladeshauptstadt Magdeburg, wo die planerischen Vorbereitungen für die Errichtung der Kleingartenanlage getroffen wurden, sowie unter Einsatz und Ausschöpfung alle Möglichkeiten der Planwirtschaft wurde von der ehrenamtlich tätigen Aufbauleitung alles unternommen, um in möglichst kurzer Zeit die Anlage zu errichten.

Als erstes wurde durch die Mitglieder die finanzielle Grundlage durch Einzahlung von 1.500,00 Mark der DDR auf ein Aufbaukonto des Vereins geschaffen.

  • Freies Feld

    1300 mtr. Maschendrahtzaun (Betonzaunpfähle, Alu-Maschendraht) in Handarbeit errichtet
    Die Planung und die Materialbeschaffung erfolgte in Eigenregie.
  • 5 Stk. Toranlagen herstellen und einbauen (die Toranlage am Parkplatz wurde später auf Fernbedienung umgestellt)
    Die Planung erfolgte in Eigenregie, die Herstellung durch
    die Großbetriebe, der Einbau in Eigenregie.
  • 1381 mtr. Wegebau Hauptwege (Sandgeschlämmte
    Schotterdecke mit Vliesunterbau)
    Die Planung erfolgte in Eigenregie, mit Maschinen- und Materialhilfe durch TVF Magdeburg



  • Freies Feld Bördegarten 770 mtr. Wegebau Nebenwege
    Die Planung erfolgte in Eigenregie, mit Maschinen- und Materialhilfe durch TVF Magdeburg
  • 1364 m² Fläche für den ruhenden Verkehr (Sandgeschlämmte Schotterdecke mit Vliesunterbau)
    Die Planung erfolgte in Eigenregie, mit Maschinen- und Materialhilfe durch TVF Magdeburg
  • 1200 mtr.  Kabeltrasse schachten, 9160 mtr. Kabel verlegen, 1 Trafostation, 1 Hauptverteiler, 11 Unterverteiler und 40 Sicherungsverteiler in Handarbeit einbauen.
    Die Planung erfolgte durch MAW, Materialbeschaffung in Eigenregie, Trafo über städtischen Energieversorger

 

  • Freies Feld Bördegarten800 mtr. Leitungstrasse frostfrei schachten, verzinktes Wasserleitungsrohr für die 7 Trinkwasserentnahmestellen verlegen. 1 Wasserzählerschacht an der Ausfahrt (4 mtr. tief) errichten und den Anschluss an die städtische Trinkwasserleitung am Holzweg herstellen.
    Planung und Materialbeschaffung erfolgte in Eigenregie in Abstimmung mit dem städtischem Wasserversorger.
  • 1300 mtr. Wind- und Lärmschutzstreifen um die gesamte Anlage zur Bepflanzung vorbereiten und mit Bäumen und Sträuchern nach Plan auspflanzen. Die Breite des Streifens liegt zwischen 6 und 12 mtr.
    Die Planung und Vorbereitung wurde vom Grünflächenamt ausgeführt.




Bauleitung 1988 (links), Der erste Zaunpfahl (rechts)

Nach Abschluss aller Arbeiten für die Infrastruktur der Gartenanlage, dem Pflanzen des Wind-und Sichtschutzstreifens erfolgte die Parzellierung der Anlage. Dabei wurde berücksichtigt, mit welchem Elan an freiwillig geleisteten Stunden jedes Mitglied als einzelner oder als Gemeinschaft zu Werke gegangen ist. Es wurden durch die Aufbauleitung 1800 Holzpfähle besorgt und die Fläche eingemessen und markiert. So entstanden Parzellen zwischen 350 und 500 m².  Auf der Gesamtmitgliederversammlung wurde folgender Vergabeschlüssel festgelegt:

-  Vorstand und Aufbauleiter dürfen sich eine Parzelle aussuchen (zentrale VKSK-Festlegung) 

-  Mitglieder mit mehr als 100 Stunden dürfen sich eine Parzelle aussuchen

-  Mitglieder mit mehr als 75 Stunden dürfen sich die Sparte aussuchen und werden auf die Parzelle gelost

-  Mitglieder mit mehr als 50 Stunden dürfen aus allen übrigen Parzellen losen.

-  Mitglieder unter 50 Stunden müssen diese erst erfüllen, dann Vergabe nach noch offenen Parzellen

Nach der Vergabe begannen die meisten noch im Sommer 1989 mit der Urbarmachung ihrer Parzelle. Vorher war es allerdings erforderlich einen Bauantrag für die Laube sowie einen Gestaltungsantrag die Anpflanzungen der Aufbauleitung vorzulegen. Die gesamte Anlage sollte schließlich entsprechend dem städtebaulichem Konzept für den Bördegarten gestaltet werden.  Auf Grund einer Vollmacht durch die Stadt wurden von der Aufbauleitung der Bau der Laube, der abflusslosen Sammelgrube und der Anpflanzungen genehmigt und auch bis zur Vollendung überwacht.

Da die Betonringe ( 400 Stück) für den Bau der abflusslosen Sammelgruben zentral eingekauft wurden, konnte der Baufortschritt zügig vorangetrieben werden. Auch für Obstbäume, Stäucher und Pflanzen wurden zentrale Einkäufe organisiert.

Familie Wolter 1989Nach Abschluss der Hauptarbeiten an der Infrastruktur des Vereinsgeländes und der Parzellierung sowie der Vergabe der Parzellen begannen für die Vereinsmitglieder die Jahre des Aufbaus.

Die Wende fiel in diese Zeit und einige Gartenfreunde versuchten sofort unter dem Begriff der "Freiheit" die Gestaltungskonzeption zu unterlaufen, bauliche Korrekturen an der nach Baugenehmigung entstehenden Laube vorzunehmen, oder anderweitig ihrem Verständnis nach, sich aus dem Regime des kleingärtnerischen eingesperrt Seiens zu befreien. Leider ist diesen Gartenfeunden nicht aufgefallen, dass jetzt das Bundeskleingartengesetz auch für uns galt, wir zwar Bestandsschutz für das Genehmigte hatten, aber ansonsten die in der Stadt Magdeburg bestehende Gartenordnung immer noch galt. Außerdem war man freiwillig auch einen Pachtvertrag eingegangen, der erfüllt werden wollte.

Für diesen Teil haben uns einige Gartenfreunde private Fotos bereitgestellt, die wir hier der Allgemeinheit mit ausdrücklicher Gestattung der Gartenfreunde nicht vorenthalten wollen.

Zum Ende des Jahrtausends war dann arbeitsbedingt eine Vielzahl von Gartenfreunde nicht mehr in der Lage, die Parzelle zu bewirtschaften und gab auf. Auf Grund der günstigen Lage zwischen 2 Wohngebieten war es aber immer wieder gelungen, alle Parzellen zu verpachten und zu bewirtschaften.